SG Bruchköbel – HSG Kleenheim 30:26 (14:14)
Kazimir Balentovic war gestern am späten Abend rundum zufrieden mit sich und der Welt. Fußball-Bundesligist Eintracht
Frankfurt hatte das Abstiegsduell gegen Nürnberg gewonnen, die HSG Maintal den Aufstieg in die Landesliga perfekt gemacht
und seine SG Bruchköbel daheim den großen Favoriten aus Kleenheim bezwungen. „Wir wollten das Spiel so lange wie möglich offen halten, und unsere Taktik ist aufgegangen“, freute sich der Kroate nach dem Abpfiff mit breitem Grinsen. 59 Minuten lang hatte er einen wahren Handball-Krimi gesehen, bei dem seine Mannen den Gästen einen Kampf bis aufs Messer
lieferten.

Balentovic hatte im Angriff auf die Achse Ante Vuko/Tegaday Ramos-Nuez gesetzt und wurde nicht enttäuscht. Elf Tore erzielte das Duo zusammen und sorgte immer wieder für Unruhe in der Kleenheimer Deckung. „Die beiden kennen sich so
gut, ich wusste, dass die das super machen werden“, sagte der SGB-Coach. Youngster Aydin Günes überzeugte mit acht Treffern. Zu Gute kam den Hausherren, dass der Kleenheimer Abwehrchef Jörg Heimbach in der 39. Minute wegen der dritten
Zeitstrafe vom Feld musste.

Auch in der Abwehr erwischten die Gelb-Schwarzen einen „Sahnetag“. Diszipliniert und aggressiv kauften sie den Gästen
immer wieder den Schneid ab, und kam doch mal ein Wurf auf das Bruchköbeler Gehäuse, war Marcell Troll zur Stelle, der
den verletzten Niklas Eul vertreten durfte. Dafür gab es dann auch ein Sonderlob vom Trainer: „Marcell hatte heute die Ruhe
weg und war einer der Garanten für unseren Sieg.“

Drei Minuten vor Schluss konnte sich Bruchköbel unter Standing Ovations der eigenen Anhänger auf 27:24 absetzen.
Kleenheim stellte auf eine offensive Deckung um und wehrte sich noch mal mit dem Mut der Verzweiflung, doch spätestens
als die SGB-Defensive zwei Würfe von HSG-Shooter Björn Hofmann abblockte, war die Partie entschieden. „Wir haben
heute einen Riesenkampf gezeigt und Moral bewiesen. Der Sieg war vielleicht zwei Tore zu hoch, aber jetzt haben wir rechnerisch nichts mehr mit dem Abstieg zu tun, und das macht mich stolz“, so Balentovic.

SG Bruchköbel: Marcell Troll – Ante Vuko (6), Jannik Hoffmann (2), Michael Nath (2), Björn Ehmer (3), Jörg Schäfer (1), Nico Bätz, Fatih Günes (1), Lukas Hartmann (1), Aydin Günes (8), Marius Neukamp (1), Tegaday Ramos-Nuez (5)
Zeitstrafen: SGB 2 / HSG 4
Siebenmeter: SGB 0/0 – HSG 1/1
Zuschauer: 250
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Jörg Heimbach (HSG/39. Minute) wegen der dritten Zeitstrafe

HSG Kahl/Kleinostheim – HSG Hanau 27:24 (14:9)
Balentovics Trainerkollege Patrick Beer von der HSG Hanau war weniger zufrieden mit dem Abschneiden seiner Schützlinge.
Kahl kam deutlich besser ins Spiel und ging schnell mit 10:5 in Führung. Die Gäste rappelten sich nach dem misslungenen
Start zwar wieder auf, konnten den Abstand bis zur Pause aber nicht verringern (9:14). Vor allem die Vielzahl vergebener
Chancen machte Andreas Neumann und Co. immer wieder einen Strich durch die Rechnung.

In Hälfte zwei hatte sich die HSG wieder auf 22:20 herangekämpft, ließen dann aber kurz hintereinander zwei Hundertprozentige liegen. „Kahl war heute ein Stück abgezockter.  Aber mit einer normalen Chancenverwertung wäre sicher mehr drin gewesen“, ärgerte sich Beer. „Ich hoffe, dass wir wieder etwas dazu gelernt haben und es das nächste Mal besser machen.“

HSG Hanau: Jens Heuser, Max Gronostay – Christian Appel (4), Sebastian Siegmund, Andreas Neumann (5), Yaron Pillmann (3), Björn Christoffel, Marius Brüggemann, Eric Schaeffter (5), Jan-Eric Ritter (3/3), Dirk Etzel (4), Oliver Neumann, Björn Christoffel
Zeitstrafen: Kahl 3 / Hanau 3
Siebenmeter: Kahl 3/2 – Hanau 4/3